Das Verhältnis von Architektur und Vögeln ist das Thema von Morgenvogel Real Estate,
einer der Kunst verschriebenen Berliner Immobilienfirma, die einen schwunghaften Handel mit Vogelhäusern betreibt.
Ob die Baudamen und -herren es nun wollen oder nicht: Denn die neue Berliner Architektur ist vogelfeindlich.
Bis zum letzten umbauten Kubikmeter gelackte Oberflächen, die keinem Piepmatz Heimat sein wollen.
Des Krieges Wunden heilen zu wollen, ist legitim, aber es geht auf die Kosten von gefiederten Freunden,
die sich in den heterogenen Fassaden des Nachkriegs-Berlins eingerichtet haben und sich weiterhin einrichten wollen,
weil es anderswo immer weniger möglich geworden ist: Auf dem mit Monokulturen überzogenen Land,
in der "Natur" kann man als Feldspatz nichts mehr werden, und dann geht man doch lieber in die Stadt.
Und passt sich ihr an: Es gibt Stare unter den Staren, die können nicht nur Klingeltöne, sondern ganze Baustellen singen.
O du glückliches, du grün- und baulückenlastiges Berlin, dass du, immer noch, solche Zuwanderer hast!
Manuel Bonik